Auffallen ist Segen und Fluch. Anders zu sein, als ich selbst sein, wollte ich niemals sein. Als lägen 70 Lebensjahre hinter mir, fühle ich mich heutzutage alt genug, um so reif zu sein, über mein Wirken auf Erden zu schreiben, um am Ende meines Lebens mein Schreiben zu hinterlassen.
Dem Leser werde ich überlassen, zu interpretieren, ob und wie er mich verstehen will. Kunst und Wahrheit liegt in meinen Texten verborgen zwischen den Zeilen. Einerseits extrovertiert, andererseits introvertiert, öffne ich mich gerne einer breiten Öffentlichkeit und doch kennt mich keiner, sodass ich mich verstanden fühle, weil ich gewisse nicht unerhebliche Geheimnisse immer beschütze oder verschlüssle.
Und so bleibe ich ein ewiges Rätsel. Ich suche nach keinem Pokal, sondern Erfüllung in Selbstwirksamkeit, zur Selbstverwirklichung meiner Kunst, Schreibkunst. Was ich der Welt schenken kann, sind Worte. Ob bedeutungsvoll? Für mich ja und für Sie? Zeitlos sollen sie sein. Zärtlich. Verspielt. Perfekt. Unperfekt.
In Liebe im Streben danach
Anja Zoerner